Wir haben uns Final Fantasy Explorers mal genauer angeschaut. Was wir davon halten, lest ihr hier
Final Fantasy Explorers | ||||||||
|
Anders als wie in den bisherigen Teilen der Final-Fantasy-Serie, gibt es in Explorers kaum eine Story. Wir werden von den verborgenen Schätzen auf der Insel Amostra angelockt und versuchen, den gefährlichen Espern, die diese Schätze bewachen, Kristalle abzuringen. Der Spieler gehört zu den neuen Abenteurern, die den Gefahren trotzen und tiefer und tiefer in die Insel vordringen. Nachdem man sich noch kurz einen Avatar zusammen geklickt hat, kann man gleich die Insel erkunden.
Diese ist in viele zusammenhängende Teile untergliedert und wird mit dem Abschluss bestimmter Quests immer wieder erweitert – ganz wie in der offensichtlichen Vorlage Monster Hunter. Zwischen den Streifzügen können wir im Dorf Liberutasu verschnaufen und die nächsten Aufgaben und Missionen planen.
Diese beginnen meistens aus ein paar einleitenden Worten und dem Ziel, bestimmte Objekte einzusammeln, Gegner auszuschalten oder an einem Ort anzukommen. Gelegentlich gibt es auch mehrere Ziele in einer Mission. Später kann sich dann noch für zusätzliche Nebenmissionen oder Bedingungen entscheiden. Dadurch gibt es besseren Loot, aber es steigt auch das Risiko zu Scheitern.
Wenn das passiert man man stirbt, kann man sich entweder an gleicher Stelle wiederbeleben lassen, dafür muss man entweder Phönixfedern oder kostbare Minuten beim Zeitlimit der Quest opfern. Oder man lässt sich zurück ins Dorf bringen. Dabei verliert man zwar den Fortschritt der Mission, darf aber die Beute und Erfahrung behalten.
Viel mehr Spaß macht das Spiel aber zusammen in Gruppen von bis zu vier Spielern, die entweder lokal oder online gemeinsam auf die Jagd gehen können.
Andere Spieler lassen sich im Matchmaking über Filter nach verschiedenen Kriterien filtern und mann kann kennwortgeschützte Partien starten. Praktischerweise bekommt jeder Spieler seinen eigenen Loot und der Fortschritt wird unabhängig vom Partieanführer für alle gewertet. Allerdings kann man nicht verspätet in eine laufende Quest einsteigen und sieht auch nicht beim Matchmaking, in welchem Spiel die Quest schon läuft.
Kommunizieren kann man lediglich über den Textchat – und auch nur über anpassbare Textbausteine. Das ist schon sehr rustikal.
Dennoch macht das Spielen zusammen deutlich mehr Spaß als solo, wenn man eine gute Partie gefunden hat. Aus dem gesammelten Loot lassen sich verschiedenste Ausrüstungsgegenstände herstellen und anpassen.
Mehr Spaß macht nur noch die Möglichkeit, seinen Kampfstil individuel anzupassen. Wir können nicht nur aus mehr als 20 typischen Charakterklassen wählen, sondern diese zudem noch durch angesammelte Kristallenergie modifizieren. Mit ausreichender Menge Kristallenergie können wir im Kampf zeitweilig zusätzliche Kräfte, die wir auf Fertigkeiten dauerhaft aufprägen können.
Wenn man auf diesem Weg Fertigkeiten aufbaut, kann man damit später sogar die Spielwelt verändern oder verbündete Monster beschwören. Mit der speziellen Fähigkeit Trance, die allen Klassen zur Verfügung steht, kann man Kräfte von legendären FF-Charakteren oder geschlagenen Espern entfesseln. Beispielsweise lässt sich Ifrits Höllenfeuer entfachen. Welche Kräfte freigesetzt werden können, hängt dabei von den Leistungen des Spielers ab.
Damit man sich seine favorisierten Kombinationen aus Klassen, Ausrüstung und Fertigkeiten nicht merken muss, lassen sich davon bis zu zwanzig in Vorlagen abspeichern. Leider ist es etwas schwieriger Neuzugänge bei Fertigkeiten und Monstern zu erkennen und diese zu vergleichen. Immerhin wird überflüssiger Loot automatisch verkauft.
Man kann Ziele dauerhaft anvisieren. Das ist hauptsächlich praktisch, wenn man auf einem New 3DS oder mit dem Schiebepad-Pro-Aufsatz spielt. Dann kann man sich jederzeit frei umsehen und im Kampf dennoch das Wichtigste im Auge.
In Punkto Ton und Bild ist das Spiel eher schwach. Die Spielegrafik ist für ein 3DS durchaus in Ordnung, flimmert aber gelegentlich. Eine deutsche Übersetzung gibt es im Spiel nicht, genauso wie Unterstützung für die 3D-Fähigkeiten. Der wenige gesprochene Text besteht aus ein paar Ausrufen, die zudem nicht besonders gut klingen.
Fazit
Final Fantasy Explorers wildert im Revier von Capcoms Monster-Hunter und übernimmt dabei sowohl gute als auch schlechte Ideen. Es gibt kaum eine Hintergrundgeschichte und die Technik ist betagt. Aber dafür gibt es die Chance auf spannende Multiplayer-Abenteuer und viele Möglichkeiten zum Sammeln und Aufrüsten der Ausrüstung. Insbesondere die Klassen und die Fähigkeiten können sehr flexibel zusammengestellt werden. Wer nicht der englischen oder französischen Sprache mächtig ist, wird die deutsche Übersetzung vermissen und Unterstützung von 3D fehlt. Im Gegenzug kann man aber den Analogstick am New 3DS oder am Shiebepad-Pro nutzen.
Final Fantasy Explorers ist eine Variation des Monster-Hunter-Prinzips im Gewand der Final Fantasy-Welt. Das Spiel lässt sich leicht erlernen, erreicht aber nicht die Faszination des Originals.